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Gefangen im eigenen Leben

Was bedeutet es im eigenen Leben gefangen zu sein und kommt Dir dieses Gefühl vielleicht bekannt vor?


Gefangen im eigenen Leben_Ayurveda

Mein Job war nach aussen toll, die Firma angesehen und ich hatte doch alles, was man braucht, um in der Gesellschaft anerkannt zu sein. Eigentlich super oder?


Dann der Zwang, einem bestimmten Schönheits- oder Schlankheitsideal zu entsprechen. Ja, auch wenn ich keine 90-60-90 Masse habe, kann ich mich nicht beklagen und doch fand ich mich nie schön und schlank genug. In meinem Umfeld drehte sich alles darum, ob und was man nun ohne essen schlechtes Gewissen darf und welche Lebensmittel „böse“ sind. Es führte dazu, dass sich meine Gedanken irgendwann nur noch um das Essen drehten und ich nach jedem Bissen ein schlechtes Gewissen und Angst hatte zuzunehmen. Es katapultierte mich von einer Diät zur anderen, um mein Wunschgewicht zu erreichen.


Und doch hatte ich doch alles, was man so braucht oder? Ja nach aussen hin bestimmt, doch niemand nicht mal mehr ich selbst hatte sich wirklich gefragt oder dafür interessiert, ob es mir wirklich gut geht. Hauptsache ich habe funktioniert, dann war alles gut.


Oder doch nicht? Denn wenn ich eins mit 100%-er Sicherheit sagen kann, gut ging es mir bestimmt nicht. Ich war unglücklich, unglücklich mit mir, meinem Leben, meinem Job, meinem Körper, mit allem, was mich umgab. Alles war ein Zwang, der tägliche Gang zum Fitnessstudio, das auferlegte Verbot über bestimmte "böse" Lebensmittel (obwohl ich Essen doch so sehr liebe und geniesse), selbst der Weg zur Arbeit war eine Qual, denn alles in mir weigerte sich in das Büro zu gehen.


Wenn ich morgens in den Spiegel schaute, sah ich eine unzufriedene, traurige Hülle ohne Leben. Aber wo und wann in meinem Leben hatte ich meine Lebendigkeit, Freude, mein Leben verloren? Ehrlich gesagt weiss ich es nicht mehr, aber was ich weiss ist, dass es schon vor langer Zeit geschehen ist. Ein Freund hat immer, wenn wir uns gesehen hatten, gesagt: "Du musst das Leben lieben, damit es dich lieben kann. Wann möchtest du dich dazu entscheiden, wie lang willst du noch warten?" Er hatte recht, ich habe gewartet. Nur auf was? Ein Wunder, das vom Himmel fällt? Ich weiss es nicht, jedoch weiss ich, dass die Schmerzgrenze wohl noch nicht hoch genug war oder besser gesagt die Angst vor der Meinungen im Aussen zu gross war, um aktiv zu werden und aus den Zwängen auszubrechen.


Ausserdem wusste ich auch gar nicht, wie man das Leben liebt, ich konnte ja noch nicht mal mich lieben so wie ich war. Für mich war ich nie gut genug. Ja, ich habe andere geliebt und zwar mehr als mich selbst, was natürlich nicht gut gehen konnte. Also war ich irgendwie in einem Strudel gefangen, aus dem es mir nicht gelang auszubrechen. Ich habe immer wieder Schläge und Ohrfeigen bekommen, die mir zeigen sollten, dass es Zeit ist, etwas zu verändern. Jedoch habe ich diese ignoriert. Diese Ignoranz hat mir irgendwann auch auf die Gesundheit geschlagen. Wie sagt man so schön, wer nicht hören will, muss fühlen? Ja, so ist es wohl und irgendwann war die Ohrfeige, die ich erhalten habe, so gross, dass ich endlich entschieden habe, die Reissleine zu ziehen und meinen Job zu kündigen und aus meinem Leben und meinen Zwängen auszubrechen.


Auch wenn ich erhofft hatte, dass meine Freunde sich für mich freuen und mich unterstützen, gab es doch die eine oder andere, in deren ich als Arbeitslose nicht mehr in ihr System gepasst habe. Man umgibt sich doch nicht mit Arbeitslosen, oder? Es war sehr verletzend für mich zumindest im ersten Moment, doch jetzt kann ich dem Universum nur danken, genau diese Personen aus meinem Leben entfernt zu haben. Denn wenn man mich fragt, sind es wahrscheinlich die Personen, welche genauso gefangen sind, wie ich es war und mit dieser Oberflächlichkeit vielleicht auch nicht glücklich sind. Geld, Wohlstand und Luxus sind halt auch nicht alles im Leben. Sicher schön zu haben aber nur als Ergänzung und nicht als Lebensinhalt.


Freiheit_Leichtigkeit_Glück_Ayurveda

Ich auf jeden Fall habe den ersten Schritt zurück zu mir selbst und zu meinem Leben gewagt und bin unendlich stolz auf mich. Es war die grösste und mutigste Entscheidung, die ich in den letzten Jahren getroffen hatte, und es war ein Schlag der Befreiung. Ich war mutig, obwohl es schwierig war und immer noch ist und ich nicht wusste, wie es in meinem Leben weitergeht. Allerdings kann ich für mich sagen, es lohnt sich auf jeden Fall auch Entscheidungen zu treffen, die nicht einfach sind, denn ich bin mir sicher, in vielen Situationen kann es nur besser werden.


Wie sagt man so schön, Mut wird belohnt und wir sollten aufhören, uns von unserer Gesellschaft vorleben zu lassen, was richtig und was falsch ist. Keiner ausser uns selbst weiss, was für einen richtig oder falsch bzw. gut ist. Aber warum ist es so oft unser Wunsch in eine bestimmte vorgelebte Schublade zu passen? Eine Frage, auf die bestimmt jeder seine eigene Antwort hat. In diesem Sinne, viel Spass beim darüber nachdenken.


Ich freue mich über Deine Kommentare, Fragen, Anregungen oder einfach einen Austausch mit Dir.


Mit ganz viel Herz Deine,

Katja

 
 
 

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