"sein"

Was bedeutet das Wort „sein“ für Dich? Es ist ein so kleines Wort mit so viel Bedeutung und natürlich möchte ich auch hierzu meine Gedanken mit Dir teilen.

Erst einmal möchte ich mir die Definition genauer anschauen.

sein /za͜in,seín/

Sich in einem bestimmten Zustand, in einer bestimmten Lage befinden; sich bestimmten Umständen ausgesetzt sehen; eine bestimmte Eigenschaft, Art haben

Fast alles sehr neutral und doch habe ich zuerst eine eher negative Assoziation damit. Vielleicht wegen des Statements „sich bestimmten Umständen ausgesetzt sehen“. Es gibt mir im ersten Moment den Eindruck ich kann nichts dagegen tun, ein Gefühl von Hilflosigkeit.

Vielleicht kann ich es auch nicht immer und dennoch haben wir meiner Ansicht nach immer die Wahl, wie wir mit uns begegneten Umständen umgehen und somit können wir was tun. Wir haben immer die Möglichkeit Dinge zu verändern selbst, wenn es nur das Gefühl ist, was wir verändern. Mit dem Verändern eines Gefühls kann sich eine „negative“ Situation ins „Positive“ ändern. Wobei bitte nie vergessen werden soll, dass alle Gefühle ihre Daseinsberechtigung haben, sie sollten nur nicht die Kontrolle über uns übernehmen. Okay, okay, ich komme vom Thema ab. ;-) Sich in einem bestimmten Zustand oder in einer bestimmten Lage zu befinden ist stimmig für mich, doch nicht so ganz stimmig ist für mich, "eine" bestimmte Eigenschaft, Art zu haben.

Für mich steckt jedoch so viel mehr hinter dem kleinen Wörtchen "sein". Es geht hier für mich ums Ganze, nicht nur um „eine“ von. Und zwar, um sich seiner selbst bewusst zu sein, sich so zu akzeptieren, lieben und schätzen wie man ist – mit allen Stärken und Schwächen. Bewusst, sich selbst zu sein. Wie auch zur Ruhe zu kommen und einfach nur zu sein, in sich reinzuhören, seiner Intuition zu folgen, der oder die zu sein, die man wirklich ist, ohne sich zu verstellen, um irgendjemanden oder irgendetwas zu gefallen oder gerecht zu werden. Die Masken abzulegen. Wie befreiend.

Aber ist es wirklich befreiend? Ich bin der Meinung ja, was kann es Schöneres geben, als sich seiner selbst bewusst zu sein und einfach nur zu sein. Kommt hier auch die tatsächliche Bedeutung von „Selbst-Bewusstsein“ her? Macht auf jeden Fall Sinn. Denn wenn man sich seiner Selbst bewusst ist, ist man stark und klar in seinem Auftreten, seiner Sprache etc..

Der zu sein, der man wirklich ist, ohne ständig eine Rolle spielen zu müssen und mit einer Maske rumzulaufen. Ist es nicht doch so, dass wir bewusst oder unbewusst in verschiedene Rollen schlüpfen. Sei es im Privaten als auch im Beruflichen. Einmal sind wir Kinder, einmal Eltern, einmal Freunde, einmal Arbeitskollegen, und und und.

Wenn wir dies tun und uns und unserem „sein“ treu bleiben bzw. bewusst bleiben, ohne uns zu verlieren oder zu verstellen, ist es meiner Ansicht nach völlig in Ordnung. Ziehen wir jedoch eine Maske auf, mit welcher wir uns verstellen, um den Ansprüchen von anderen zu entsprechen, dann kann es kritisch werden, weil es so leicht ist, sich selbst darin zu verlieren. Was dazu führen kann, dass man sich unglücklich fühlt und vielleicht nicht mal mehr genau weiss warum und wo auf dem Weg man sich verloren hat bzw. sich seiner Selbst nicht mehr bewusst war.

Was kann helfen, sich seiner selbst wieder bewusst zu werden? Z. B. in die Ruhe zu gehen, in den Dialog mit sich selbst zu gehen, zu meditieren, Zeit in der Natur zu verbringen, sich seinen Werten bewusst zu werden und zu schauen, wo und in welchen Bereichen ich diese lebe und wo das was im Äusseren passiert und mich begleitet nicht mehr mit meinen Werten übereinstimmt. Sich bewusst zu machen, was man will, was sich gut anfühlt, was einen glücklich macht und natürlich auch seine Intuition wieder zu schulen. Ich denke, es gibt sehr viel, was man tun kann sich seiner selbst wieder bewusst zu werden und wieder sich selbst zu sein.

Ist es immer so leicht, wie es sich hier anhört. Hell no! Oft merkt man erst zu spät, dass man nicht mehr im „Sein“ ist. Aber eins weiss ich man merkt es und dann liegt es an jedem selbst, sich wieder seiner selbst bewusst zu werden und zu sein. Die Weichen kannst nur Du stellen.

Für mich bedeutet "sein": Leichtigkeit, Liebe, Freiheit, Freude, Vertrauen, Zuversicht … Es ist einfach befreiend wie ein Tanz mit dem Leben. Hört sich gut an? Ich kann Dir sagen, es ist wundervoll. Deshalb falls Du noch nicht in deinem sein bist, los! Fange an zu sein. Einfach nur Du selbst zu sein. Denn Du bist einzigartig, grossartig und perfekt so wie Du bist. Nimm Dir doch mal kurz einen Moment und horche in Dich rein und frage Dich, ob Du Dir Deiner Selbst bewusst bist, Dich annehmen kannst, wie Du bist und alle Deine „Schwächen“ genauso liebst wie Deine Stärken? Und was hast Du festgestellt?

Ich freue mich über Deine Kommentare, Fragen, Anregungen oder einfach einen Austausch mit Dir.

Mit ganz viel Herz Deine,

Katja